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Mittwoch, 5. Dezember 2007
Dein Grundstück
samoth, 18:40h
Ein leiser Ton...
Ein zittriges Herbstblatt. Zucken auf der Stirn. Holzbodengeräusch, Haare fallen, Kratzen am Hinterkopf, Lebenszeitvergeudung, Selbstbewusstseinssteigerung, Arbeitskraftsicherung, Schwindelaufdeckung, Lügenbenutzung, Wetterkapriolenertragung, Gesichterbedrängung, Nachbarschaftsbedrängung, Häuserschluchtenabschreckung, sieh hoch an dieser Fassade, in den 32. Stock und halte die Hände an deine Hüften, Grasgrünmoosspüren, Wunderrabenvogelbalkontanzen, Vorlächelmomentgefühl, Kindersockenschaufenster, Winterwollpulloverumarmung, Mondsicheljuwelenbarsch, Sinnensalzstreicheln, Körpergefühl, Augenlächeln, Entschlusskraftspüren, Achtung: Schönes Leben von links kreuzt deinen Weg. Die Zeigefingerkuppe vibriert in Wellen ein Signal durch deine Hand, deinen Arm, deinen Rumpf, über den Bauch, durchs Herz, an die Nieren, durchtrennt dein Gehirn, durchstößt deine Kopfplatte, fährt auf gen Himmel, in den blauen Dunst, rammt fast die Sonne, über den Horizont, hinaus, durch die herrliche, tiefe, Weite: Unendliche Reise. Reise, reise! ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 4. Dezember 2007
Man ist mir langweilig
samoth, 16:51h
Ich habe keinen Fernseher, ich will nicht lesen, keinen Internet-Beitrag, keine Musik oder sonst wie die Füße hoch legen.
Herrje, das muss wohl Jahre her sein, dass mir so langweilig ist. Über mehr als 10 Minuten jetzt schon. Ich schaue in mein Postfach, nichts. Ich schaue auf die Börse, langweilig. Ich schaue in andere Postfächer, auch nix. Nicht mal so ein doofes „Ficken wie die Weltmeister“-Spamchen wartet da auf mich. Das letzte Mal, ohne Fernseher, ohne irgendwas, auch ohne Lust auf n Nickerchen, das muss in der Kindheit gewesen sein. Diese endlosen Nachmittage, wo man von dem Spaß den so ein kleiner Spaziergang machen kann – dafür ist es jetzt übrigens fast schon zu dunkel, um kurz nach halb vier Uhr in Berlin Anfang Dezember – auch noch nicht wirklich was gehört hatte. Eher die lahmen Pflicht-Spaziergänge kannte, wo die Erwachsenen unter sich waren und man selbst überhaupt nichts mit sich anzufangen wusste. Na so ähnlich wie jetzt eben. Mein Leben läuft weiter, Minute um Minute, jetzt schon wieder ne Minute mehr. Und ich weiß nicht was ich tun könnte. Gedanken zur Akquise machen? Nein, ist grade einfach nicht angebracht, wenn ich keine konkrete Idee oder Homepage oder Unternehmen im Auge habe. Verzettelt habe ich mich dieses Jahr da auch schon für zwei. Na ja, und einen anderen Text überarbeiten? Siehe vorher – verzettelt habe ich mich auch in dem Bereich dieses Jahr schon genug. Herrje, hab ich etwa schon genug getan für heute? Für dieses Jahr? Na ja, außer den „normalen“ Aufgaben und Terminen, die eh schon stehen? Und wo bleibt das schlechte Gewissen dazu? Hm? Wau, was für eine Erfahrung. Also, Weile, wie lange willst du denn noch? Und ohne schlechtes Gewissen bin ich das einfach nicht mehr gewohnt. Wie schön. Einfach nur sein. Nicht toll sein, auch nicht meditieren, auch nicht sonst irgendwie sinnvoll nutzen, außer vielleicht zu diesem Text. Na ja, ist das sinnvoll? ;-) Hm... Mensch, erst 10 Minuten um. Und bis zu meinen nächsten Aufgaben habe ich noch locker 1 Stunde Zeit. Am nicht vorhandenen Bart kratzen bringt auch nur n paar Sekunden. Durchs Fenster schauen und weiter die Wolken beobachten? Aber ohne dass ich gleich wieder an ein Gedicht denke, was ich darüber schreiben sollte. Geht das? Hm... Vielleicht doch noch nach nem kurzfristigen Job suchen? Um mein Jahresend-Experiment in Sachen Tantra zu finanzieren? TANTRA, upsi, ja, Gruppensex? Aber total, das ist natürlich das worum es da geht. Wird mein erstes Mal sein, von daher bin ich da schon ganz schön aufgeregt. Gut, die Leute dort kenne ich noch nicht, und sie werden auch zum Teil deutlich älter sein als ich. Aber was spielt das für ne Rolle? Ich bin doch n offener Typ. Und diese Erfahrung kann mich nur bereichern... Na ja, aber halt, ES GEHT DOCH GAR NICHT UM GRUPPENSEX. Um was es ansonsten geht? Um Berührungen schon, fremde Menschen auch... Aber den Rest, musste du schon selber rausfinden. Google doch mal. Meine Stichworte dazu sind: Mit Wünschen umgehen. Mit nicht erfüllten Wünschen und Bedürfnissen umgehen. Anders umgehen als dem oder den anderen böse zu sein, weil sie dir deine ach so wichtigen Bedürfnisse doch partout nicht erfüllen wollen. LOSLASSEN, genau, auch darum geht’s. Was wiederum nicht heißen soll, dass du a) deine Wünsche loswerden oder b) sie gar abwerten sollst. Sondern eher darum, sie zu akzeptieren, die Energie die beim Wollen auftritt zu spüren. Und ... jetzt is aber gut. Mir ist jetzt auch schon gar nicht mehr langweilig. Und mehr verrat ich nicht. Über Tantra. Und über alles andere. Mir geht es gut. Berlin ist meine Stadt. Und das Leben wird schöner bleibend. ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 27. November 2007
Die Freiheit nehm ich mir
samoth, 20:49h
Dann gehört sie mir,
dies scheue Tier, läuft immer weg, rennt ohne Zweck, kriegs gar nie zu fassen, ich wills aber nicht lassen, drum plan ich nen Anschlag, die Freiheit, die ich anklag, der werd ich’s schon noch zeigen, werd sie machen mir zu eigen, für immer, nie mehr schlimmer, muss ich leiden, kann wieder weiden, auf ner wunderschönen Wiese, mit ner wunderschönen Liese, geh ich mit ihr auf Reisen, werd beflirten sie und umkreisen, tja, du Freiheit, da schaust du, aber warum schaust du denn so? Ich meins doch nicht so. Will dich doch nicht erdrücken, will dich viel lieber verzücken, so begreifs doch, so zeigs doch, dass du mich auch magst, und es mir auch sagst, liebe Freiheit, jetzt sei halt, mein. Bitte! Bitte. Och, Mensch. ... link (0 Kommentare) ... comment Ich muss doch heute noch die Welt retten
samoth, 20:37h
Weil ich gestern schon zu wenig getan habe,
und letzte Woche, und letzten Monat, und letztes Jahr, und überhaupt, immer zu wenig tue, und wenn dann zuviel Fehler mache, oder zu wenig Vertrauen habe, oder zu viel zweifle. Und deswegen muss ich es heute endlich packen, noch bevor ich diese Datei schließe, diesen Rechner hier gleich runterfahre, sonst kann ich nicht einschlafen, kann keine Ruhe finden, kann keine Freude finden, kann keine Leser finden, kann keine Liebe finden, kann nie mehr irgendwas bekommen, oder finden, oder behalten, oder stolz auf etwas sein, wenn ich nicht endlich heute die Welt rette, ja, verdammt, die Welt, nicht nur n bisschen, nein, ganz viel, mich aufopfernd, für die Anderen, ohhhhhhh, toll, endlich, ja, noch ein Stückchen, komm, es geht noch mehr, konzentrier dich noch mehr, da geht mehr, du musst es schaffen, heute, heute, jetzt, jetzt, JETZT!!!!!!!! jetzt. Oder? Nie? Oder? ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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Letzte Aktualisierung: 2018.03.12, 20:57 status
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