samoth
Montag, 14. Mai 2007
Abschiedsszene
September 2005

Es war kurz bevor sie Richtung ihrer 400 KM entfernten Heimat aufbrach. Nachdem wir beim Frühstück alle zusammen gesessen hatten, verabschiedeten sich die meisten, nach und nach von der Gruppe. Ein harter Kern ging noch mal an den Ort der letzten 2 Wochen zurück: in den Tanzsaal, wo auch die Abschlussaufführung stattfand. Die meisten saßen am Rand, im Tribünenbereich und unterhielten sich noch, tauschten Adressen aus und ähnliches. Ich wollte jedoch noch ein wenig die Tage nachfühlen und setze mich also ziemlich mittenrein, auf den riesigen Saalboden.

Irgendwann fange ich an, mich ganz leicht zu der Musik zu bewegen, langsam, zuerst auf dem Boden. Sie kommt auf mich zu. Ich schaue in ihre Richtung und stehe langsam auf. Sie steht direkt vor mir, drückt mich provozierend von sich weg. Nicht ganz zufällig berührt sie mich dabei mit ihrer wunderbaren Vorderseite: Warum schaust du mich so an, was ist los, fragt sie mich. Und stößt mich mit einem äußerst angriffslustigen, sehr reizvollen Lachen weiter von sich. Ich halte schwach dagegen. Und stoppe sie zuletzt. Dicht an dicht: Wir beginnen zu tanzen. Ich improvisiere ein paar Schritte. Wir drehen uns. Schneller. Sie lacht aufreizend. Unsere Bewegungen werden wieder langsamer, wir drehen uns Richtung Boden: sie liegt direkt unter mir. Und ich komme mit meinem Kopf nah an ihren Kopf und ... sie schiebt sich unter meinem Körper von mir weg – mit diesem unglaublichen Lachen ...

Ich stehe auch vom Boden auf. Gehe ein paar Meter von ihr weg. Ich starre sie an. Ich konzentriere mich, klopfe mit meinen Blicken gegen dieses wunderschöne Tor aus himmelblauen Augen. Beginne gegen das Tor zu hämmern. Sie starrt verschlossen zurück, hält meinem Blick stand. Versteckt ihre Gedanken. Ich starre. Ich kämpfe. Ich will. Ich trete, ich renne, sprinte. Wie mit einem eisernen Schwert. Zack! Und da! Und das hier! Und den auch noch! War das der Anflug eines Lächelns? Ich starre weiter – mein Schwert schleudert wie wild. Ich muss da hinein. Endlich. Zu ihr durchdringen! Ihr zeigen wie stark mein Gefühl ist, und ihr zeigen, wie stark ihr Gefühl ist. Ihr helfen, ihr Herz zu entblättern und, mit meiner Liebe zusammen, in fantastische Höhen zu klettern.
Ich komme ihr näher. Sie hält dagegen: leichtes Arme verschränken. Und, ihre Mundwinkel, wieder ein leichtes Lächeln?
Ich starre fester. Wirble weiter das Schwert, dass es nur so blitzt. Spüre, dass sie schwächer wird, dass ihre Türe nachgibt...

Stimmen dringen vom Tribünenarm des Tanzsaals an unsere Ohren. Weit entfernt.

Ich starre, unvermindert. Sie hält dagegen.
Himmel, Herrgott, das zerfrisst mir gleich mein Herz. Verzweifelt dränge und verlange ich, mit meinen Augen. Mein Herz tritt, schreit und kämpft. Komm, nur noch ein Stück... Ja, los! Weiter.

Bis endlich: ihre Augen, das Leuchten, jetzt, der Weg zu ihr...

Verlöscht. Aus.

Ihr Blick zerfällt; zerbröselt wie Asche. Rieselt durch die Gitter über einem dunklen Brunnen, und fällt und fällt. Weiter. Ins Dunkle. Fällt. Der Boden kommt näher. Landung: im schwarzen Nichts. Angekommen auf dem Abgrund des unendlichen Seelenschmerzes. Befällt mein entblößtes und jetzt verkümmertes Herz und verklumpt zum allerletzten Dreck.

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Mittwoch, 9. Mai 2007
Intensive Zeit
Januar 2007-01-27, und ca. 18.00 Uhr

Ich bin echt missmutig,

verdammte Scheiße noch eins... Ich sitze da 2 Stunden im Lokal, und schaue Fußball, und schaue zu ihr rüber, der Bedienung, und überlege, soll ich? Nein, sie sieht zu mäuschenhaft aus. Nein, sie könnte auch besetzt sein. Nein, sie könnte ja was Alina erzählen. Nein, sie mag mich nicht, weil sie so schnell nach der Bestellungsaufnahme wieder weg gegangen ist und geschaut hat, als würde sie mich nicht für voll nehmen...

Ach Scheiße, wie oft hatte ich diese Situationen schon... Die letzten Monate, Jahre, Jahrzehnte? Es ist ein Trauma. Und ich bin deswegen echt ... ich weiß nicht was... Es kotzt mich an. Ich würd doch nur so gern mal wieder kuscheln. Mich überwinden, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Mein Gott, und wenn ich mir ne Abfuhr hole. Und wenn sie mich Scheiße findet. Wovor in Gottes Namen habe ich so eine beschissene Angst... Weil ich ja auch schon so alt bin? Und mir das nicht mehr erlauben dürfte? Ach Scheiße. Oder weil ich mit keinem darüber reden will? Mit wem soll ich drüber reden, zum 100.000sten Mal und warum? Inga hatte mir doch nen tollen Tipp gegeben.

Scheißdreck, ja, und dass ich so sauer bin und mich runter mache, das kotzt mich gleich noch mehr an. Himmelherrgott noch a mal, und über mir geht wieder wer... Das heißt, ich krieg gleich wieder Musik-Dröhnung von oben. Und kotze mich deswegen an. Weil ich dann auch nicht nach oben gehe, und sage, dass ich letzte Nacht wegen der Dröhnerei 2 Stunden Schlaf und ziemlich viele Nerven verloren habe...

Herrgott-Sakrament, es kotzt mich an. Nein, es ist auch nicht witzig. Für wen ich das schreibe? Warum? Damits mir besser geht danach... Geht’s mir dann wirklich besser. Ich komme mir grade wieder vor, wie so ganz oft, dass ich mich dabei beobachte wie ich existiere, wie ich bestimmte Dinge deswegen tue, weil sie gerade unterhalb der Aufmerksamkeitsschwelle „wie automatisch“ ablaufen (na ja, eben meistens bestimmte Dinge denke, aber eben nicht tue)...

Und wenn ich jetzt einfach hochginge? Und dem Max eins auf die Zwölf gäbe? Fühl ich mich dann besser? Ist doch auch wieder nur so ein beschissenes Klischee. Halt, Stopp. Ich bin ein denkendes Wesen... Und ich werde jetzt mal wieder runterkommen... und meditieren... und dann mal weitersehen...

Scheiße!

Oder ich schreibe jetzt mal wirklich was ich denke? Dass mich einfach alles ankotzt. Dass mir durch den Kopf geht, dass, dass meine ganze Familie, keiner von uns, es gelernt hat seine Gefühle zu zeigen. Oder auch nur zu überlegen, dass er z.B. Dinge, die ihn beschäftigen mit den Anderen bespricht, ohne dass man schon eine Entscheidung getroffen hat. Wir und ich insbesondere denken immer schon, dass wir etwas bestimmtes machen müssen und dass es halt so ist... und malen uns dabei eine (meist etwas grauslige oder gar beängstigende) Zukunft aus... Tja, so wie ich jetzt z.B. wieder... Ich bin nix, ich kann nix, ich hab keinen Mumm. Ich trau mich noch nicht mal, einen Penner mit nem Mohrenkopf glücklich zu machen... Gott oh Gott wie schrecklich. So ein Gefühl darf doch nicht sein. Das kann doch nicht sein. Wie soll ich mich damit denn bloß auseinandersetzen? Das hat mir noch nie jemand gezeigt.... Ja, aber auf meine Eltern oder Großeltern oder Onkel/Tanten die Schuld zu schieben, wäre wohl ein bisschen zu kurz gegriffen. Vielleicht ist es einfach völlig normal, so wie ich jetzt fühle? Und wenn mir jemand den Kopf in den Schoß nähme, dann wäre auch wieder einiges oder vielleicht sogar fast alles gut... Bei Sandra tue ich dummerweise immer so, als könnten diese Gefühle bei mir nicht auftreten. Zumindest bedauere ich sie innerlich, nach dem Motto, die Arme, so was ist ja nicht normal, bin ich froh, dass ich nicht so bin.

Und ich bin genau so! Na ja, fast, mit der Ausnahme, dass ich mich nicht traue, es zuzugeben. Herrgottnocheins. Aber langsam. Wenn ich schon mal zugeben kann, dass ich auch so bin, mich völlig beschissen fühle und auch heulen könnte, dann ist das vielleicht ja schon mal ein Fortschritt. Zumindest spüre ich so eine kleine Erleichterung in meiner Bauch-/Brustgegend. Jetzt eben.

Tief Durchatmen. Ja, ist doch gar nicht so schlimm. Ich muss ja jetzt nicht gleich ausrasten, nur weil ich ein weiteres Mal nicht die ganze Welt retten kann. Ich fühl mich blöd, trotz, oder gerade weil Samstag Abend ist und ich noch nix vorhabe. Und, was wohl mit am blödsten ist, mich hat noch keiner gefragt, ob ich was vorhabe.

Nun gut. Ich könnte jetzt schreiben, dass meine Zähne gleich ruiniert sind – wegen der beschissenen kleinen Jahrmarktmandeln (aus dem „Wir lieben Lebensmittel“-EDEKA, abgepackt und alles andere als frisch), aber das klingt dann wieder so genremäßig, nach irgend einem coolen Schriftsteller.

Ganz ehrlich gesagt, hab ich jetzt grade die Idee, das hier an Sandra zu schicken... So sieht sie mal, wirklich und total ungeschminkt, was, auch in Bezug auf sie, in meinem manchmal echt wirren Köpfchen vorgeht...

Sandra... Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich dir das jetzt gleich genau so per email schicken werde – als quasi Online-Tagebuch-Eintrag. Aber in Sachen Ehrlichkeit, finde ich, muss ich dat jetzt einfach mal tun – gerade auch Dir gegenüber, die du mir gegenüber deutlich ehrlicher bist als ich Dir gegenüber.

So, ja, sieh selbst was Du damit machst...

Alles Liebe und bis bald
t.

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November 2006
Was macht die Biene,
die über die kleinen Ministeine klettert?
Ich meine die hier, die gerade 2 Meter von mir entfernt sich abmüht.
Kann sie nicht mehr fliegen?
Versagen ihre Beine den Dienst?

Wohin geht der Einäugige,
der dem Blinden seinen Kompass verliehen hat?

Und wohin fliegt die Fliege,
die grade vor meinen Augen hin- und hersurrt,
und warum schaut die mich so musternd an?
Und woher kommt die nächste Fliege,
und die nächste, und gleich noch mal 10?
Hat mein Deo versagt?

Und, ist es eigentlich erlaubt,
den Fragestil aus einem Gedicht von Pablo Neruda nach zu machen?

Ist es erlaubt,
meinen besten Freund und dessen Leben in die folgenden Fragen ein zu bauen?
Und ihn damit möglicherweise zu verletzen? Wenn er denn davon wüsste.
Und damit quasi von seinen Problemen zu profitieren? Vielleicht sogar Geld damit zu verdienen und Beachtung?
Und ist es erlaubt, spätestens aus diesem Grund, nun immer noch keine Schuldgefühle zu haben?

Wohin geht mein Moralapostel, wenn ich keine Kraft mehr habe, ihn zu verstehen?
Wo bleibt mein Antreiber, wenn ich keine Kraft mehr habe, etwas zu tun?
Was macht mein Versager, wenn ich mir nicht mehr alles versagen will?
Und was macht meine Mutter, wenn ich auf einmal nicht mehr als Produkt meines Erzeugers funktionieren will?
Und warum ist mein Vater nicht schon längst unter der Last des Außenseiters kaputt gegangen?

Was bitte erlaubt sich dieser kleine Knirps, der mit seinen Eltern an mir vorbeigeht,
dass er mich so entwaffnen kann, mit diesem kurzen, unglaublich wissenden Blick? Was hat er denn schon geleistet, dass er so etwas schon können kann?

Und warum liest du, ja dich meine ich, eigentlich noch diese Buchstaben hier?
Und auch noch diese und sicher auch noch die nächsten Buchstaben und Zeilen?
Ja. Dich meine ich. Jetzt... Du... in diesem Moment!
Bist Du neugierig, oder hast Du nichts besseres zu tun?
Bist Du etwa so ein verständnisvoller Typ?
Traust Du Dir das wirklich zu?
Wie lange, glaubst du, reicht deine Kraft noch dafür?
Wann gewinnt endlich Dein Stolz die Überhand und hörst auf diese Zeile weiter zu lesen?
Jetzt vielleicht?!
Oder nach dieser Zeile?
Hm?
Merkst Du eigentlich was?
Fühlst Du Dich ertappt?
Spürst Du denn überhaupt irgendwas?

Spürst Du denn was, wenn ich Dir jetzt sage, dass Du mir langsam auf die Nerven gehst?
Passiert da jetzt was in deinem viel zu kleinen Kopf?
Spürst Du, dass ich Dich nicht mag?
Dass du mir auf die Eier gehst?
Dass du mich langsam ankotzt?
Wieso verpisst Du Dich denn nicht endlich.
Was willst du denn noch?
Hm?

Waaas?



Was denn?!



Du bist doch bescheuert.
Nein, wirklich jetzt, ich mein das ernst.

DAS IST KEINE TRÄNE.
Nein... verdammt noch mal!

Ich will jetzt...


Ich will, dass Du, dass Du jetzt endlich,

ach, was weiß ich...











Du bist ja immer noch da.


Und jetzt? Immer noch?
Immer noch da.




Und nun?
Auch noch.

Ich meine, ähm, ich will sagen, dass Du...










...bitte bleib.

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Göttliches Schlagzeugspielgefühl
Einzelne Gliedmaßen zucken taktgemäß aus meiner Körpermitte,
und werden eingefangen,

horizontal, mich ausbreitend, immer weiter werde ich,
bis an den Rand meiner körperlichen Schwingen,

Impuls empfangend und

mich zurückwerfen, in meinen Bauch,
erzeugen Vibrationen in den Beinen,

schütteln sich nach oben, Wellen in meinem Körper,
vertikal durch meinen Kopf, Glücksgefühlgedanken,

ganz oben angelangt,

über mich hinaus,
werden zurückgeworfen aus dem All,
der tanzenden Empfindung,

wieder in meine Mitte,
und rauschen, und rauschen, berauschend,

zuckend, schnuppernd, summend, schmeckend,
genießend, so süß,

meine Augen geschlossen,
aufs innere Universum gerichtet,

durch sie aufgesogen werden,
verschlungen,

wieder herausziehend,
spüre ich, spüre ich,

den Aufgalopp zur Transzendenz,
Körperwellen, die sich aufbauen und meine Körperlichen Grenzen brechen,
überschreiten, mein
...

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Gute alte Bekannte
Im August 2006

Ich habe eine Verabredung mit einer Bekannten.
Ich denke daran, dass Sie mir bei einigen der letzten Male mehrmals „einen g...“ hat.

Ich denke daran, dass dies ziemlich geil war,
wenn ich daran denke, wie sie es „g...“ hat.

Ich denke daran, als sie mich anruft und fragt, ob wir uns auf ein Bier treffen können.
Ich denke jetzt daran – wo ich diese Zeilen schreibe.

Ich denke daran, wie ich, wenn ich eine Frau sehe, abchecke, ob sie interessante Brüste hat. Ich denke daran, dass ich dies fast automatisch tue – mehr oder weniger.

Ich denke daran, dass ich ziemlich unfrei werde, wenn ich daran denke.
Halt, nein, zuerst denke ich daran, dass, wenn ich daran denke, mir warm wird und mein Blutdruck steigt.

Ich denke daran, dass ich immer darüber nachdenke, ob ich diese oder jene attraktive Frau, wenn ich sie sehe, „besitzen“ sollte und wie ich es anstellen muss, sie zu besitzen. Und dann denke ich daran, dass ich mich dabei selbst dafür bestrafe, dass ich das denke. Und dann vorsichtshalber auf keinen Fall irgendwas tue, weil meine Absichten ja so schlecht sind.

Ich denke daran, dass ich irgendwann einmal nicht mehr so viel denken muss oder will, wenn ich eine attraktive Frau sehe. Dass ich nicht daran denke, sie besitzen zu müssen. Sie ansprechen zu müssen.

Ich hoffe darauf, dass ich eine Frau einfach ansehen kann und dabei Gefühle habe, die ich einfach fühle, ohne etwas zu hoffen oder zumindest ohne mich fürs Hoffen zu bestrafen.

Ich hoffe darauf, dass ich das sehr bald kann. Und ich hoffe auch, dass sich dann mein Leben vereinfacht und verschönert.

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Ich liebe und hasse Dich
Mai 2006-05-07

Du kotzt mich an – ich liebe Dich!

Du kotzt mich echt an – ich liebe Dich!

Ich könnte Dich zum Mond schießen – komm her und halt mich fest!

Ich verstehe Dich kein Stück – Du bist der liebste Mensch der ganzen Welt.

Wenn Du mir noch ein Stück näher kommst, geh ich Dir an den Hals.

Ich brauche Dich, wie sonst nix auf der Welt.

Komm her – und liebe mich. Bitte. Bitte. Verdammt. Für immer.

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Wütend
Februar 2006-02-10

Weißt Du, was mir auf den Sack geht...

Wenn jemand sich schon im Vorhinein dafür entschuldigt, dass er vielleicht nicht gut ist,
wenn jemand sich in die Hosen macht und denkt, dass er deinen Ansprüchen nicht genügt,

wenn jemand mich toll findet und glaubt, dass er seinen Scheiß dadurch entschuldigen kann, weil er ja eben nicht so toll ist wie ich,
wenn jemand eine Frau anbaggert und diese Frau es nicht rafft, dass sie völlig austauschbar ist,
wenn jemand nicht nervös ist, wenn er eine Frau anspricht,
wenn jemand nicht nervös ist, wenn er eine hübsche Frau sieht,
wenn jemand nicht zugibt, dass ihn eine hübsche Frau erregt,
wenn jemand nicht zugibt, dass er gerne mit der hübschen Frau zusammen sein will,
wenn jemand nicht zugibt, dass er diese Frau gerne anfassen möchte,
wenn jemand nicht zugibt, dass ihm seine Arbeit Scheiß egal ist, wenn ihm die Arbeit Scheiß egal ist.

Mein erstes Gedicht

Weißt Du wie beschissen schwer es ist, die richtigen ersten Worte zu finden?
Wenn Du Dir überlegst, wer deine Zuhörer sein werden?
Wenn Du Dir überlegst, dass Du der Zuhörer sein könntest.
Wenn Du der Zuhörer sein könntest, ja, Du da vorne, auf deinem Stuhl.
Wenn Du jetzt darüber nachdenkst, ob ich Dich meine.
Wenn ich wirklich Dich meine.
Wenn ich jetzt gleich von meinem Blatt hochschaue?
Wenn ich jetzt aufstehe und in Deine Augen sehe.
Wenn ich Deine Angst spüre.
Hast Du etwa Angst?
Hast Du etwa Angst?
Ist das Dein Blick, den ich jetzt spüre?
Ist das Deine krumme Nase?
Dein stockiger Atem?
Deine träge Sitzfleischmasse?
Dein Hammergesicht?
Deine Schweißabsonderungen?
Ist das Deine Angst, deine verdammte scheiß Angst?
Deine feige kleine Angst?
Deine zärtliche, kindliche Angst?
Deine feine, unberührte Kindlichkeit?
Dein feiner, behüteter Kern?
Deine reine, nackte Seele?
Deine schöne, verlockende Musik?
Dein süßer Duft?
Deine duftende, verzärtelte Heiligkeit?
Dein tiefes, tiefes Geheimnis?
Dein.

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Schaun mer mal...
Januar 2006-01-31

Der Mensch ist ein komisches Tier,
er ist Sachen,
er fickt,
er schläft,
er legt sich auf die Lauer,
er versteckt sein Futter,
er häuft Dinge für den Winter an,
er zeigt seine Muskeln,
er kloppt sich mit seinen Artgenossen,
er spielt mit seinen primären Geschlechtsteilen,
der Mensch ist echt ein komisches Tier.

Warum guckst du so,
setzt dich einfach einen Stuhl weiter,
sprichst mit deiner Freundin,
isst,
unterhältst dich,
lächelst,
und als ich gehe,
guckst du schon wieder so,
warum?

Ich bin nicht einsam,
ich hab viele Freunde,
ich lächle viele Male täglich,
ich kaufe nachhaltige Produkte,
ich hole für meinen Nachbarn das Brot,
ich spiele Karten mit den Kindern,
ich bin nicht einsam.

Nur ein einziges Mal,
nur den klitzekleinen Moment,
diesen verfluchten Moment,
ja, ein Mal,
das ist doch nicht zu viel verlangt,
den Krach abstellen,
den Mist rauswerfen,
diese verdammte stinkige, langweilige, alte Scheiße verschleudern,
diese klugen, mickrigen, fieberwahnsinnigen oberbeschissenen Scheißdinger wegboxen,
diese schrumpeligen, miesen, streberhaften, affenartigen Scheißböcke in die Luft sprengen,
dein Gesicht nicht mehr anschauen,
deine Haare in der Luft zerreisen,
nur ein einziges Mal wegrennen,
ohne zu denken,
ohne zu zögern – soll ich, soll ich nicht, aber wenn doch, dann vielleicht anders –
ohne zu bedenken, zu wimmern, zu verzagen, zu verzweifeln,
schöne blaue Diamantplaneten bauen,
herausragende starke Himmelsstürmer,
walnussfarbene Erdmännchen,
hornissenartige Schnellflieger!

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Jetzt aber
Januar 2006-01-07

Ja, nimm wieder die Fäuste hoch,
stell deine große Fahne in den Garten,
trink deinen Aufbautrunk,
schluck deine Vitamine,
und stell dich deinem Gegner,
du rostest ein,
der Winter ist kalt,
dein Bettchen ist warm,
scheiß drauf und geh raus,
zieh dein T-shirt aus,
und reibe dich mit Schnee ein,
und schrei deinen Dreck raus,
und lass deine Haut dampfen wie eine Powerlokomotive

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Jetzt sofort!
Im Dezember 2005:

Ich will, dass du in mein Leben trittst,
dass du meine Frau wirst und mich glücklich machst,

ich will, dass du gut aussiehst, nein, toll,
und dass du nicht so zickig bist wie manch andere,

ich will, dass wir uns jeden Tag gut verstehen,
und dass wir alles sofort ansprechen,

ich will, dass unsere Beziehung keine Probleme macht
und dass wir keine Beziehungsarbeit leisten müssen,

ich will, dass du gut im Bett bist und für mich attraktiv bleibst,
ich will, dass du mich für immer gut findest und ich trotzdem noch um dich kämpfen will,

ich will, dass wir uns die Wahrheit sagen können, ohne dass es weh tut,
ich will, dass du endlich in mein Leben trittst, und zwar sofort!

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Letzte Aktualisierung: 2018.03.12, 20:57
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Herrje
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