samoth
Samstag, 24. Oktober 2009
Kick dich!
Die angepasste Scheiße, nehmen. Die erstarrten Strukturen, inhalieren. Das schön-gepixelte Gleiche hören.

Das lächerliche Normale berühren.
Anfassen.
Aufsaugen.
Durchdringen.
Verwringen.

Und: ausspucken.

Was für ein herrlicher Fleck, Dreck.

Da.

Neben der Prozession.

Die das perfekte Lied spielt.
Mit perfekt sitzenden Anzügen, mit perfekten Instrumenten. Mit perfekt antwortenden Menschen.

Professionell lächelnd, wird sie zu Grabe getragen.

Die klassische Werbung geht zu Boden. Und wird endlich ... ja, was denn? Ehrlich, authentisch, dreckig, anders, lustig?

Was?

Na, sie wird, sie entwickelt sich, vielleicht. Sie hört auf, vorherzusagen, recht zu haben. Hört auf zu quatschen. Riskiert ihren Arsch, nicht immer, aber verdammt noch mal öfter.

Dann klappt es auch mit dem Nachbarn, wenn schon nicht mehr mit dem klassischen Marketing-Leiter.

Ja, doch zuerst... Ab ins Grab, Baby, wir hatten eine schöne Zeit? Lustig? Spontan, witzig, kreativ, vielleicht, manchmal, ja... auch erfolgreich... aber, zu welchem verdammten Preis?

Wo sind wir hingekommen?

Die verdammte scheiß Realität, wo war die? Warum wolltet ihr die nie haben? Statt dessen schön lächeln. Professionell sein, wissend. Ja, und so gemacht, dass der Marketing-Leiter letztlich selbst fast glaubt, dass es funktionieren muss, wird... und selbst wenn... wo soll diese Scheiße hinführen?...

Alle habt ihr euch da eingerichtet. Ausgerichtet. Angepasst.

Doch jetzt isses genug. Ich scheiße meinen dicksten Haufen in eure Empfangshalle. Und, ja, ich scheiße auf eure Reaktion.

Stattdessen schaue ich eurer Prozession zu, wie sich immer mehr um den schönen großen Sarg versammeln...

auf dem letzten Gang... Mein Beileid???!!!

Kick dich!

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Freitag, 31. Juli 2009
Es ist so traurig,
immer wieder,
hierzusitzen,
zu schwitzen.

Immer wieder,
immer noch,
immer wieder doch,
immer wieder kein Wort hinzukriegen.

Immer wieder zu hoffen, dass ich auf diese Art die Texte bezwinge,
immer wieder zu hoffen, dass ich auf diese Art irgendwann mal was Gutes hinkriege,
immer wieder,
immer und wieder.

Jetzt lege ich die Griffel nieder.
Jetzt fege ich den Dreck zusammen.
Jetzt gehe ich nach Hause.
Jetzt ist Schluss.

Glaubst du wirklich?
Du bist verfangen.
Mitgehangen.
Mitgefangen.
Mietverfahren.
Dein Leben vermient.
Vermietet, an deinen Untermieter, der sich nicht zu erkennen gibt - für immer auf Urlaub.
Keine Rückreisemöglichkeit.
Scheiß Untermieter.

Glaubst du wirklich, dass diese sinnlose Schreiberei hier irgendwas bringt - außer dich runter?

Außer dich so richtig runter zu bringen.
Down.
Klein.
Schlechtfühlen.
Wieder nix auf die Reihe gekriegt.
Na wunderbar.

Ohne Spannung.
Zerplatzt hier, mein, Traum, vom, Schreiben.
Hole ich mir eine heftige Erkältung ab.
Fiebrig.
Und?
Wie?
Gehts weiter?

Wieviel schlechte Gedichte lang gehts noch weiter?

Kannst du dich nicht mal ein bisschen beherrschen und wenigstens aufhören, hier, an dieser Stelle, dich nicht weiter runtermachen, wenigstens gleich das hier nicht abspeichern, du superwahnsinniger Mensch, der einfach jeden Tag denkt, alles aufeinmal zu finden, zu sehen und an Schönheit erleben zu müssen.

Der jeden Tag aufs Neue sooo naiv ist, nicht dazulernt, keine Ruhe mehr vor seinem unruhigen Geist findet, die Glocken läuten, der Rechner fährt gleich runter, das Ende naht, in 15 Minuten, nein, in 10 Minuten, da die Computer 5 Minuten vor dem Ende runtergefahren werden.

Oh, wie, wunderbar.
Schluss. Ist gleich.
Wochenende.
Ende Gelände.
Speicher ich den Text?
Oder nicht.
Speicher ich?

Oder nicht.
Oh je, um mich herum fahren die Rechner runter.
Warum sollte ich ihn nicht speichern? Weil du dich dann beim Lesen äußerst für mich fremdschämst? Ich dann gar keine Aufträge mehr als Texter bekomme?

Warum habe ich so einen Drang alles auf einmal in Schutt und Asche zu legen, was ich mir, na ja, im Kleinen aufgebaut habe... Weil es so klein ist! Und nie größer wird?

Herrje, was für ein Hass.
Was für eine Angst zu scheitern.
Was für eine Angst, vor der Hässlichkeit.
Und der Schönheit?

Vor der Veränderung.
Vor der verdammten Entscheidung, endlich mein Leben in die Hand zu nehmen. Und mich für eine Richtung zu entscheiden.

Wirtschaft. Leben. Künstler?
Geld. Genießen. Garnichtmehraufhörenkönnen????

Aufhören?!
Aufhören!
Hör!
Auf
jetzt

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Meine Güte, hast du
Wenn du auf mich zukommst,
vor mir im Zug sitzt,
neben mir am Computer,
hinter mir im Kaffee,
neulich mit dem Fahrrad an mir vorbei donnertest,
manchmal gegenüber an der Ampel stehst, und so guckst, als könntest du kein Wässerchen trüben,
und gleich, in 10 Sekunden wieder da vorne die Treppe herunter kommst,
und, immer, überall, lauerst, wartest, dich mir in den Blickwinkel wirfst, meine Güte, meine Güte nochmal!!! Hast du TITTEN VERDAMMT!!!!!!

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Und ich schreib dich doch du...
du, du...
Und wenn ich noch 20.000 mal anfangen muss.
Und wenn meine Haare bald noch mehr ergrauen.
Und wenn mein Stil bald noch mehr verflacht.
Und wenn ich bald nur noch über Titten schreibe.
Und wenn ich bald Tag und Nacht über dem Rechner sitze und auf die Eingebung warte.
Und wenn ich in diesem Leben sonst nichts auf die Reihe kriege.
Und wenn ich, nein, anfangen zu rauchen werde ich dafür nicht.
Und wenn ich, wenn ich, wenn ich, ja, wenn ich anfangen muss nachzudenken...
Hm, oder mich inspirieren lassen?
Oder einen Creativ-Writing-Workshop besuchen?
Oder einem Dichter über die Schulter gucken?
Oder mit der Frau des Dichters schlafen, damit ich darüber schreiben kann?
Oder mit dem Dichter selbst? Nein.

Und ich schreib dich doch, du kleines verflixtes Luder, das mich noch zur Weißglut treiben will.
Und ich schreib dich doch.
Ganz heftig.
Ganz konzentriert.
Völllig entspannt.
Auf dem Höhepunkt meiner geistigen Umnachtung.
Werde ich dich packen.
Nehmen.
Loslassen.
Auf die Tasten werfen.
In den Bildschirm zerren.
Los.
Los.
Los!!!!

Du, du, du... du verdammtes, mieses, kleines Stück Buchstabensalat, das sich mir widersetzt, sich nicht mir hingeben will. Du, du, ich krieg dich, eines Tages, unbeobachtet, ich schleich mich in deinen Vorgarten, erwürge dich von hinten, schleppe dich in den Keller.

Und fetz dich danach auf meinen Rechner, in die Tasten, auf die Bildschirme der Nation, von dir, dir, und dir Blödmann, auch,

bis euch die Augen rausfallen,
vor, Neid, oder
vor verdammter Verzückung,
vor, vor,
nur nicht zurück!
Verdammt!

Und ich schreib dich doch, du!!!!

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Donnerstag, 28. Mai 2009
28.05.09 – Ob ich mein Handy ...
vermissen würde – überlege ich mir gerade –, wenn ich es auf der Fahrt in den Süden zu Hause ließe?

True? Man. Show?

Wie lange habe ich mein Handy denn, ziemlich genau 364 Tage?

True? Man. Show?

Wie viel schneller vergeht die Zeit gerade, komme kaum noch zum Nachdenken, geschweige denn zu irgendwelchen Online-Partnerbörsen?

True! Man. Show?

Und alle anderen um mich herum, leben auch immer schneller? Lieben?

True! Man. Show!

Und alle anderen um mich herum, lieben auch immer schneller, mehr Menschen?

True! Man! Show!

Und überhaupt geht alles immer schneller, schöner, weiter, das ganze Leben scheint.

...

Hey, true man, show!

Wahrer Mann zeige.

Wahre Menschheit, geh offline.

Mensch, mach, möglich.

Möglichkeiten Reduzierer, also: Entscheider.

Also...

ein Leber, eine.

Lieber.

Ungewöhnlich?

Prost.

Spinn ich, oder wach ich, oder onleine ich, oder träume ich, oder...

Scheiße, ich bin glücklich!

Mensch, kann mich mal einer zwicken?
Quatsch, lieber stricken.
Oder vielleicht doch lieber, ähm?

Jjjepp!

Um mich herum, meine Mitmenschen, mailen, telefonieren, reden, gucken, schreiben, schreiten, arbeiten, immer schneller...

Überleg doch mal, wo du herkommst.
Keine Zeit.
Keine Zeit zu.
Keine Zeit zu mir.
Keine Zeit zu mir zu.
Keine Zeit zu mir zukommen?
Keine Zeit zu mir zu kommen, schreit.
Keine Zeit zu mir zu kommen, schreit der.
Keine Zeit zu mir zu kommen, schreit der, der.
Keine Zeit zu mir zu kommen, schreit der Mann.
Keine Zeit zu mir zu kommen, schreit der Mann zu.
Keine Zeit zu mir zu kommen, schreit der Mann immer zu.
Keine Zeit zu mir zu kommen, schreit der Mann immer zu seiner.
Keine Zeit zu mir zu kommen, schreit der Mann immer zu seiner selbst.
Keine Zeit zu mir zu kommen, schreit der Mann immer zu sich selbst. Und
Keine Zeit zu mir zu kommen, schreit der Mann immer zu sich selbst. Und Sie?

Schweigt.

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Letzte Aktualisierung: 2018.03.12, 20:57
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