samoth
Sonntag, 4. November 2007
Durchgedrückt und durchgetrocknet...
Durch und durch und durch verordnet,
hast du diesen Weg verortet,
wanderst, flanderst, reitest, weitest,
deinen Horizont, deine Vorderfront,
gekonnt, gekonnt.

Leben nennst du deine Weise,
auf der holprig, hüpfenden Reise.
Nur nicht leise, leise, leise.
Lieber laut, aufgeraut, aufgetaut,
aus dem Tiefschlaf,
aus dem Vielfach,
Tiefkühlgefrierfach,
deiner Erfahrung, deiner Erklärung,
verklärst du verbittert,
hey Mann, wer zittert,
da, und glittert da,
seinen alten Disco-Glitter ab,
seine alten Tanzschuhe ab,
auch die alten Glanzschuhe,
runter, alles, außer munter,

kramst du,
ahnst du,
bald ist aus,
kalter Graus,
viel grauer als Graumaus,
auch kleiner als eine Laus,
so klein,
und noch kleiner,
bist du und bleibst,
gemeiner, gemein,

bleibst treu deinem Verein,
gehst, nein, schlurfst eher heim,
geh nicht ein,
mein Verein,
bleib dein,
mein,
sein,
ein.
Es 04.

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Mittwoch, 31. Oktober 2007
Halloween, oder: letzter Tag im Oktober
Ich will nicht mehr so viel und scheinbar unnütz am Computer schreiben, siehe BLOG, wofür mache ich denn das eigentlich? Die Qualität dieser Texte ist ja doch eher als unterdurchschnittlich einzustufen, zumindest was die Stilistik angeht.

Aber welche andere Qualität ist darin enthalten?

Starker Ausdruck? Echtheit? Oder einfach „meine Art zu texten“?

Was wäre denn so schlimm daran, dass ich mich hier in diesem Blog mal nicht immer wieder aufs Neue nach der Meinung der sogenannten Experten richte, sondern einfach mein Ding da weitermache. So, oder so. Oder so. Aber eben: MEINS!

Keiner ist verpflichtet, das zu lesen. Und ich bin schon gar nicht verpflichtet, dort für irgendwen irgendwelche Vorgaben einzuhalten.

Das ist meine Bühne. Schluss und aus. Und wer kommen will, kommt. Und wer klatschen will, klatscht. Und wer ... genau.

Ansonsten. Wie geht es mir: Ich bin seit 7,5 Monaten in Berlin. Ja, und habe noch keine Bäume ausgerissen. Hm. Ich habe jedoch jede Menge Wurzeln angepiekt und Blätter aufgewirbelt, die teilweise schon ganz schön lange und ziemlich modrig herumlagen.

Heute bin ich etwas kränklich. Aber schon weniger kränklich als gestern. Auf dem richtigen Weg. Ich habe Manchetten vor Morgen, VWL. Oder ja, ein wenig Angst ist auch dabei. Aber, herrje, doch schon lange nicht mehr zu vergleichen mit dem, was ich da noch im August oder auch zum ersten Mal am AMD hatte.

Ich stehe meinen Mann. Ich schaue der Realität ins Auge. Und habe weniger Angst als früher. Was kann mir denn passieren?!

Dass ich krank werde. Aber das wird ja auch nicht ewig andauern. Und ansonsten geht’s ja gerade aufwärts. Auch wenn dieser potentielle Auftraggeber ziemlich merkwürdig ist, so ist er doch ein potentieller Auftraggeber, der zumindest nicht den Anschein erweckt, als würde er nicht zahlen.

Ach so, ja, ich habe natürlich ein schlechtes Gewissen, dass ich mir heute den Luxus erlaube, mich auszukurieren. Nicht weiter an meinen unternehmerischen Plänen herumbastele. Und dass ich für morgen wieder mal zu wenig oder zu schlecht vorbereitet bin, für meine lustige kleine VWL-Runde.

Ja, und die muy-Linda glaubt doch nicht mal, dass ich als Dozent vor diesen Unterrichten einen Heiden-Respekt habe. Tja, wenn die wüssten. Aber wer weiß, wofür es gut ist, dass sie es nicht wissen.

Es ist blauer Himmel und die Sonne lacht, mich nicht direkt an. Aber doch so, dass ich sie in unserem Rücken erahnen kann. Und sie mein Sichtfeld mit wunderbarem klaren Herbstlicht ausleuchtet.
Jeder Satz ist zur Zeit auch immer ein wenig, die Dinge etwas positiver darstellen wollen. Mich selbst zu motivieren, durchzuhalten. Oder so ähnlich.

Aber ich darf mich ja auch einfach mal n bisschen „positiver einpolen“ und muss doch nicht zwanghaft negativen Gedanken nachhängen, nur um dem authentischen Lebensausdruck sein Recht zu geben.

Genau so wie ich ja glaube, bestimmte Dinge nicht tun zu müssen, weil „mein Karma“ oder „das Schicksal“ sie viel besser als ich es kann für mich erledigen.

Ja, diese Gedanken sind schon eigentlich ganz schön verschroben. So gar nicht normal. Herrje, aber ich will doch auch gar nicht normal sein. Merke dabei aber, dass mein Wesen schon ganz schön „normal geprägt“ ist. Und dass ich dem nicht so ohne Weiteres entfliehen kann.

Wie ich überhaupt gerade wieder sehr gehetzt bin. Und denke, dass ich meinem Schicksal nicht entfliehen kann. Und für irgendetwas, z.B. dafür, dass wegen mir meine Eltern ihr Leben, ihre Jugend nicht richtig genießen konnten, zu büßen habe? Ja, so in diese Richtung gehen die Gedanken.

Das will ich jetzt auch nicht mehr „zensieren“, von meinem obersten „Zensor“, der mir vorschreiben will, was geht und was vielleicht eher „zu dunkel“ ist und meinen Weg in den Abgrund führen könnte.

Herrje, da ist ganz schön viel Angst und Sorge in mir. Und trotzdem, oder gerade deswegen wähle ich diesen unsicheren Weg, den ich gewählt habe????

Tja, spannende Frage.

Und noch spannender: Werde ich diese Teile jetzt wieder in meinem Tagebuch veröffentlichen, oder denke ich, dass dies zu privat sei?

Ach, sollen doch andere entscheiden, was für sie zu privat ist oder nicht.

Wäre das jetzt eine Weiterentwicklung, mich das zu trauen?

Auch ohne dass ich mir ein Feedback über das Bloggen verspreche?

Ich denke, dass es eine Weiterentwicklung ist, dass ich mir selber bestimmte „Wahrheiten“ zumute. Und dass ich dies auch anderen zumute. Auch wenn ich dann auf deren Verarbeitung dieser „Wahrheiten“ ja keinen Einfluss habe. Und auch kein Feedback dazu bekomme.

Weiterentwicklung heißt auch, dass ich immer mehr das tue, wovon ICH überzeugt bin. Und weniger das, was ich denke, was die anderen von mir erwarten. Oder gerade so noch von mir ertragen können. Da kann ja jeder einfach „weiterblättern“.

Weiterentwicklung heißt für mich dann auch, dass ich immer mehr so schreibe, wie ich denke, dass ICH schreiben will. Und nicht, wie andere erwarten, dass ICH oder MAN schreiben sollte. Banale Dinge?

Was ist schon banal?

Dieser verdammt herrlich aufreißende Sonnenschein der gerade noch mal eine Schippe drauflegt. Der ist verdammt noch mal nicht banal. Ebenso wenig wie der kleine gepunktete Käfer, der seit einigen Tagen Unterschlupf vor der Kälte da draußen sucht.

Apropos, muss doch gleich mal schauen, ob er noch da rumspaziert, an meiner Balkon-Türfenster-Front.

Ahhh... Er ist noch da. Direkt unter dem Rahmen. Da hat er sich verkrochen. Ist wahrscheinlich der wärmste Platz im Zimmer, hab ja noch keine Heizung an.

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Freitag, 19. Oktober 2007
Ist das ...
Ist das ... schön.

Ist das schön, ist das schön!

Jetzt. Will ich dich ... festhalten? Ja, anhalten, aufhalten. Einatmen, auffressen. ERgreifen. Zugreifen. Reinspringen. Und?

Und

wieder

leicht nehmen.

Loslassen.

Du schönes Leben, du.

Bleib. So. Und. Geh mit mir. Neben mir.

Weiter.

So heiter.

Auf der Leiter. Unserer Leiter.

Mit Geleit.er

und Sie, viele Stufen-Bereiter.

Lebenseinreiter...

Machen wir weiter.

Du und ich. Wir: Leben.

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