Denkst du manchmal



Denkst du manchmal anders



Denkst du manchmal an das Leid



Denkst du manchmal an das Leidenschaftliche



Denkst du manchmal an das leidenschaftliche Verdrängen



Denkst du manchmal an das leidenschaftliche Verdrängen Ungläubiger



Denkst du manchmal an das leidenschaftliche Verdrängen unglaublicher Schönheit in jedem eiinzelnen Moment deines verdammten Lebens?

Schreibung
braucht Reibung.

Erben
das Sterben.

Das Leben
das Leiden.

Die Werbung?

nach dem schwierigen Projekt,
der schwierigen Geburt,
den nörgelnden Kindern,
der Steuererklärung deiner Eltern,
dem Umwälzen einer ganzen Stadt,
der Revolution des Orients,

danach:
eine Zeitung in der S-Bahn zu verkaufen,
als arbeitsloser Wohnungsloser,

ein mal,
eine Stunde,
einen Tag,
1000 Tage,
ein ziemliches Leben lang?

Was nennst du noch mal hart,
was nennt du noch mal Gosse,
was kennst du unter deinem Teppich,
unter deinem Hausflur,
unter deinem Keller?

Mäuse?
Ratten?
Ja, Läuse auch?
Und?
Jammerst?

Wie lange noch.
Lebst: wann endlich?

Strebst?
Bebst.

Leise.

Was denn?

Endlich mal so richtig: Nett sein.
Endlich mal so richtig: Gut sein.
Endlich mal so richtig: Froh sein.
Endlich mal so richtig: Lieb sein.

Fein sein.
Rein sein.

Klein sein.
Stein sein.

Endlich mal so richtig: Gemein sein.
Endlich mal so richtig: Schwein sein.
Endlich mal so richtig: ein gemeines Schwein sein.
Endlich mal so richtig: sein.

Was denn?

Noch Weniger Arschlöcher?

Sie finden sicher auch, dass Arschlöcher geschützt werden sollten. Es gibt so wenige. Manch einer kennt bloß eines. Da kann man doch nicht ernsthaft sagen, dass es davon noch weniger geben sollte.

Oder?

Und wenn ja, warum mehr Langweiler?

Ist lange Weilen vielleicht schön? Oder verweilen. Lieber geht man doch, nach da, dann nach dort. Schnell mal wieder fort. Um weiter zu ziehen. Ständig weiter zu gehen. Von Ort zu Ort.

Abort? Abtreiben Sie den Ort, ab wann? Treiben Sie lieber Sport?
Na, wohin laufen Sie denn?

Fort.
Verweilen Sie, doch, dort.
Oder, hier, nicht wieder fort.
Bleiben Sie doch, hier, am Ort.

Für weniger Arschlöcher. Am Ort. Am Eigenen. Oder am Fremden. Menschen. Orten. Dingen.

Für mehr Langweiler. Hier, dort. Drüben, fort.

Oder?

Machen Sie doch was Sie wollen.

Was wollen Sie? Mehr Arschlöcher und weniger Langweiler? Warum?

Und wenn Herr McCain Sex mit einer Lobbyistin hatte? Wen, bitte schön, geht das was an?

Die Medienvertreter vielleicht, die darüber berichten?

So wie z.B. jene Dame, die wochenlang einen gewissen Dov Charney hautnah begleitete und knallharte Fakten aufnahm. Herr Charney ist Inhaber einer expandierenden Bekleidungsfirma aus den USA. Diese hat u.a. Zweigstellen in Deutschland, wobei sie sich überall nachhaltig und sexuell aktivierend gibt. Die Medienvertreterin war im Rahmen der Recherche für ihre Reportage Zeugin wie sich Dov Charney von einer Mitarbeiterin oral befriedigen ließ und dazu noch mehrere Male selbst befriedigte.

Hm, wer wird da von wem für was ge-braucht, geliebt oder missbraucht?

Mir geht die Verlogenheit auf den Sack, mit der man oder frau, Medien oder Nichtmedien, Mediennutzer oder Medienverreißer diese Dinge nutzen, um sich oder was auch immer nach vorne zu bringen. Und dabei dann irgendeine Möchtegern-Moral - nur so eine Idee von mir - vor ihre eigene „Zuschau-Geilheit“ stellen.

Ich mach das jetzt auch. Etwas ansprechen, was ich von meinem besten Kumpel gehört habe und was ich nachfolgend vor Ihre Augen stellen möchte:

Weniger Arschlöcher. Mehr Langweiler.

Finden Sie das jetzt „geil“, oder zuschauenswert oder ganz anders?

Guten Tag und viel Freude an Ihrem und deinem Leben.
samoth