ich will Dich jetzt sehen.

Ich will Dich jetzt sehen.

Ich will! Dich. Jetzt. Se - hen.

Ich will Dich jetzt sehen. Ich will Dich jetzt sehen.

Ich ... will ... Dich jetzt sehen.

Ich!

Will?

Dich!

Jetzt endlich sehen.

Los, zeig’ Dich. Endlich.

Jetzt.

Bitte: ein Mal.

Nur ... kurz.

Bitte!

Jetzt.

...

...

Ich will Dich jetzt, ähm, sehen.

Ein Wort so hoch und schwer

wie ein Amerikanischer Flugzeugträger,



ein Komma, so leicht und schwungvoll

wie ein sich der Atmosphäre hingebender Greifvogel



und ein Punkt,



so donnernd,



so ratternd,



so mörderisch,



so draufgängerisch untergängerisch,

wie der allerletzte Schuss einer Maschinengewehrsalve,



beendet dieses erste Gedicht des Jahres 2008: .

Bist du?!

Ganz schwach vernimmst du eine leichte Anspannung,
dein Herz schlägt unregelmäßig,
und richtig Durchatmen funktioniert auch nicht,
du kratzt dich am Arm und setzt dich auf deinen Stuhl,
bis...

langsam Ruhe einkehrt,
deine Hände liegen auf deinen Beinen,
in deinem Kopf rauschen fast keine Ablenkungen mehr durcheinander,
dein Herzschlag wird sanft und regelmäßig,
bis ...

dieser Gedanke in deinem Kopf einschlägt,
das darf doch nicht wahr sein,
jetzt geradewegs losrennen,
einem auf die Fresse hauen,
drauflos schreien,
diese scheiß Energie raushauen,

bis ...

du übers Ziel hinausgeschossen bist,
bis dein Kopf sich dreht und dreht,
bis deine Hände so feucht sind wie eine ganze Armada aus schleimiger Schlangenglitsch,
bis deine Gedanken sich so verwirbeln, dass sie dich wie einen Schraubenzieher in die Höhe drehen,
bis du den Himmel über dir näherkommen siehst,
bis dein Körper Schallgeschwindigkeit erreicht,
bis deine Atome immer noch kleiner werden und schneller rennen,
bis die Zeit zu rasen beginnt und sich dabei selbst überholt,
bis die Energie von 3-Sonnensystemen sich auf einen Millionstel Millimeter verdichtet,
bis der Urknall nicht mehr weit ist,


bis deine verdammten Muskeln Sauer werden, jede verdammte kleine Faser,
bis du keine Luft mehr kriegst und kotzend an der Straße stehst,
bis du schreiend deine Mutter verfluchst,
bis du fluchend auf deinen Gott scheißt,
bis du noch einmal aufheulst und alles Gewesene und Jetzige verdammst,
bis du aus dir herauswächst, und deinen alten Körper abstreifst,
bis du nie mehr „ich werde das und das tun“ sagst,
bis du keinen Gedanken mehr im Kopf hast,
bis du die Kälte spürst und schlotternd in dich zusammen sinkst,
bis du niederkniest und „Danke“ sagst,
bis du ...


bis du endlich endlich alles rausgehauen hast,
bis du endlich leer bist,
bis du... ENDLICH BIST.