samoth |
Donnerstag, 17. Januar 2008
03.12.07: An dem Echten zerren
samoth, 23:38h
An dem Echten zerren, auf das Echte drücken, das Wahrhaftige herauspressen, die Natürlichkeit locken,
bis sie kommt, bis sie sich traut, für einen Moment, kurz, Ahhhh, mehr geht nicht, Danke. ... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 14. Januar 2008
08.01.08: Versuchsanordnung
samoth, 13:12h
Ich stehe im U-Bahn-Haltebahnhof Zoo und mache mich auf den Weg, um von unten nach oben zu gelangen: zur S-Bahn-Haltestelle.
Es ist 12.02 Uhr und mein Ziel lautet: Ich will bis Eingang Dussmann-Kaufhaus in der Friedrichstraße - geschätzte Ankunftszeit ca. 12.20 Uhr - keine Frau, die mir bis dahin über meinen Weg läuft, BEWUSST ansehen oder gar öfter ansehen. Noch bevor ich meine Versuchsanordnung bis zu dieser Stelle hier niederschreiben kann, passieren mir auf dem Weg zur S-Bahnhaltestelle - bis einschließlich 12.10 Uhr, die es jetzt sind, als ich in die S-Bahn Richtung Friedrichstraße steige -: 5 spontane Blicke. Die nur einen kurzen Augenblick dauerten und die ich jeweils nicht erwiderte, bei den jeweiligen, zumeist jungen Damen (so viele Informationen bekommt man bereits in so kurzer Zeit) - wozu ich mich schon ein wenig zwingen musste. Um solche „Spontan-Blicke“ zu vermeiden, blickte - und will ich blicken - zumeist auf den Boden, oder in etwa halbe Höhe. Und merke dabei, wie ich so manchem, weiblich klingenden (tock, tock!) Schritt neugierig kurz nachhöre (etwa 2 Blicke lang) oder nachsehen will. Mich aber beherrsche und nicht nachblicke. Es ist 12.15 Uhr: Bahnhof Bellevue. Sonnig draußen? Kann sein. Beim Suchen nach dem Bahnhofsnamen ist es zum 6. Mal passiert: Spontaner Blick auf junge Frau, die sehr in meiner Nähe sitzt. Ich stehe im S-Bahn-Zug im Ein-/Ausgangsbereich auf dem Gang und habe einen deutlich stärkeren Reflex als vorhin verspürt, diese junge (blond, hellblauer Pulli, Pferdeschwanz, Buch lesend) noch ein Mal länger anzuschauen; obwohl ich sie nur durchschnittlich attraktiv finde, aber mit einer natürlichen Ausstrahlung. Und das alles, mit/trotz meiner neuen Tantragelassenheit! Und das alles - ich meine die Eindrücke - innerhalb eines Spontanblicks. Wau! [Unwissenschaftlicher Ausspruch.] Ist das für einen Single-Mann mit 37 normal? Muss ich normal sein? Och, ne, oder. Schon wieder will ich einem weiblichen Schritt nachhören bzw. sehen, wem er gehört, kann mich aber beherrschen im Sinne der Versuchsanordnung. So, Endspurt: zum Eingang Dussmann - bin jetzt im S-Bahnhof Friedrichstraße. Gerade will ich los - von der Bank auf der ich gerade diese Zeilen hier schreibe - da höre ich auch schon wieder einen attraktiven Schritt, erahne sie am äußersten Rand meines linken Blickfeldes, wende mich entgegengesetzt nach rechts, sehe dort ihren Schatten im Info-Fenster. Gespiegelt. Fühle mich kurz wie ein ertapptes Tier. Und gehe aber jetzt los. Geschafft! Eingang Dussmann, 250 Meter später. Mit ziemlich genau 10-12 „erahnten jungen Frauen“, die die Ränder meines Blickfeldes oder meines Hörbereiches streiften; dabei 1 Vollblick (Spontanblick!). Und der Idee, dass dieses Nicht-Gucken-Wollen soeben, immer wieder auch etwas Zwanghaftes hatte, was dazu führte, dass ich regelrecht weglaufen wollte, als ich im nicht gerade ungewöhnlichen menschlichen Gemenge im und am Bahnhof Zoo oder Bahnhof Friedrichstraße 2-4 junge Frauen um mich herum verspürte. Ja, und auch im Schlussspurt sogar ne rote Ampel übergangen habe, damit mich kurz vor dem Ziel nicht noch zu viele „erwischen“. Wobei gleichzeitig die Lust an der „Niederlage“ mitschwingt, gerade zum Schluss noch „eine Tolle zu erwischen“. Herrje, jetzt aber wieder back to normal! Oder? Berlin Friedrichstraße am Dussmann-Kaufhaus, Haupteingang um 12.30 am 09.01.08: strahlende Sonne von rechts. ... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 19. November 2007
Musik
samoth, 12:51h
Die Musik kreist um dich herum. Du wirst hungrig. Lässt dich weiter umkreisen.
Augen zu. Die Musik ergreift deinen Körper. Ergreift deine Beine: bewegt deine Beine. Dein Körper fängt an zu vibrieren. Dein Bewusstsein tritt aus deinem Kopf: heraus! Steigt ein: in das Gefährt mit Namen „Musik“. Tür zu! Der Obertonmeister drückt das Gaspedal ganz leicht. Ganz nach unten. Drückt euch nach vorne. Geschwindigkeit. Geschwindigkeit. Du bist, fühlst, atmest, durchblutest, durchsteigst, bist, bist, bist: Musik. Vibrierst. Steigst auf. Weiter. Höher. Weiter. Weiter, mehr. Eingang zum Paradies: öffnet sich. Du vibrierst. Vibrieren. Vibrieren. Vibrieren! Vibrieren! Vibrieren! Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaa............ ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 11. September 2007
Starkes Stück
samoth, 15:58h
IS 1: Komm, jetzt mach doch mal, nur so zum Spaß.
IS 2: Was heißt hier nur so zum Spaß? IS 1: Na, ich meine, probiers doch einfach mal. IS 2: Einfach mal? Aber es soll doch auch passen. IS 1: Na ja, und wenn’s nicht so ganz passt, dann machst du es eben passend. IS 2: Aber wäre das nicht verlogen? IS 1: Aber was ist denn frei von Fehlern? IS 2: Na ja, damit kannst du ja jede Diskussion abwürgen. IS 1: Dazu musst du aber erst mal diskutieren wollen. IS 2: Ich will ja. IS 1: Auch auf die Gefahr, dass dir Fehler passieren? IS 2: Das ist ja schon wieder eine Fangfrage. IS 1: Heißt das, dass du Fehler notfalls doch auch mal erlauben würdest? IS 2: Na, aber nur, wenn es gar nicht anders geht. IS 1: Wirst du jetzt nicht zu locker in deiner Einstellung? IS 2: Du meinst, dass ich mir mit dieser Einstellung zu viele Fehler erlaube? IS 1: Könnte doch sein. IS 2: Na dann sag ich doch besser gleich gar nichts mehr. IS 1: Wäre auf jeden Fall sicherer. IS 2: Na wunderbar. Schweigen ist ja bekanntlich auch Gold. IS 1: Und, du, willst du etwa Silber? IS 2: - IS 1: Du willst also Gold? IS 2: - IS 1: ... ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 24. Juli 2007
Den Mittelfinger gen Himmel
samoth, 20:42h
Da steht ein Finger. Einer Hand. Und zeigt gerade in den Himmel.
Lag vorher gebückt, im Kampf mit den anderen, gegen die Kraft, gegen die Armeen. Jetzt steht der Finger. Wieder auf. Und zeigt gerade gen Himmel. Streckt sich. Weiter. Ballt seine Kraft. Macht weiter Kraftübungen. Und überlegt nicht mehr. Kämpft nicht mehr. Ist. Und streckt sich mit aller gewaltigen Urkraft gen Himmel. Der Mittelfinger! Schaut ihn euch an: wie schön, wie stolz. Wie stark! Niemand, der ihn erreichen kann. Niemand, der ihn anfassen kann. Niemand, der sich annähern kann. Eine Statue. Die kerzengerade den Weg in den Himmel weist. Unverstellt. Die Adern drücken sich auf der Haut ab. Die Muskulatur pumpt. Das Blut fließt. Die Streckung ist perfekt. Das ist ein Mittelfinger, der der Welt den Finger zeigt. Der in den Himmel zeigt. Stark. Schön. Groß. Mit Macht. Mit Kraft. Ganz leicht. Hände weg. Hände geballt. Hände offen. Hände hoch. Stopp! Kein Schritt weiter. Schau nach oben! Kerzengerade. Perfekte Linie, direkt in den Himmel schießt. In die blaue weiße Unendlichkeit. Ankommt! Perfektion. Jetzt. In dir drin. Aus dir raus! Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh! ... link (0 Kommentare) ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2018.03.12, 20:57 status
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