samoth
Donnerstag, 5. Juli 2007
Hallo liebe Zielgruppe!
Hat sich so nicht auch mal Hella von Sinnen vorgestellt, bei „Alles nichts, oder?“?

Diese ganze Kacke, mit den Zielgruppen, die angeblich das und das wollen. Geh doch mal in ein Geschäft und versuche eine Tafel Schokolade zu kaufen...

Und? Schaffst du es unter 5 Minuten? Ohne schlechtes Gewissen, dass du vielleicht die „falsche“ gekauft hast.

Und wie wär’s mit nem Deo? Na... Die halten ja jetzt alle 24-Stunden, sind superfrisch, mit oder ohne Parfüm, antibakteriell oder so ähnlich, mit XY-Wirkstoff, ohne Alkohol, zum Sprühen, zum Wegwerfen, aus Glas, in groß, oder in gestylter Flasche. Für Männer, für Frauen, für Zwitterwesen fehlt eigentlich noch was. Oder zumindest für solche, die sich nicht sicher sind.

Herrje, ich will doch ein Problem lösen, wenn ich ein Deo kaufe. Nicht noch 24 neue dazu bekommen.

Brauchst du noch mehr Beispiele?

Ja, ich hab noch n schönes. Geh mal in ein bekanntes großes Kaufhaus. Und kauf dir da eine Pfanne. So, wenn du – ist wirklich passiert – die 4 dort im Gespräch befindlichen Verkäufer (oder Präsenter, oder was auch immer) unsanft in ihrem Fachgespräch gestört hast, geht die Party richtig los.

Der männlichste von den vieren erzählt und erzählt, und ich denke: „Moment, wieso bespricht und zeigt der denn nur diese eine Marke?!“ Als ich ihn dann freundlich unterbreche und daraufhin anspreche, erklärt er mir sehr routiniert, dass es natürlich auch noch andere Pfannen gäbe, von anderen Herstellern. Und dazu sollte ich dann bitte die jeweils zuständigen Kollegen ansprechen, von den anderen 4 Anbietern von Pfannen...

Na wunderbar. Ich brauch ne günstige Pfanne, die mir nicht gleich beim ersten Braten auseinander bricht. Und was bekomme ich? Ein Forschungsangebot zum Vergleichen von 5 Pfannenanbietern. Und zwar in allen Preisen und Variationen.

Danke schön.

Ja, immerhin, ich habe dann, nach lediglich weiteren 10 Minuten meine günstige Pfanne bekommen. Mit dem Hinweis, dass die in 1 Jahr wohl sicherlich nicht mehr funktioniere. Wobei ich entgegnete, dass, so oft wie ich die benutze, sicherlich 10 draus werden könnten. Aber danke für die vielen tollen Pfannen und die Zeit, die ich mit ihnen und mit ihren Pfannen und mit ihren Kollegen verbringen durfte.

Soll ich noch ein Beispiel bringen?

Von Marketing, Zielgruppen und individuellem KundenserWITZ?

Oder fallen dir selber schon genug ein?

Ja, und wie kommt man aus dieser Marketing-Einöde raus?

Das ist gar nicht so einfach. Und es kostet Zeit. Und Nachdenken. Und vor allem: Wo, bitteschön, gibt es die Geschäfte, die mich nicht gleich mit Tausend Varianten zuballern, die aber auch nicht so teuer sind, wie die sprichwörtliche Apotheke?

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