samoth |
Donnerstag, 24. Mai 2007
Nur noch ein paar Fragen... liebe streikende Telekom-Mitarbeiter
samoth, 03:02h
Lieber streikender Telekom-Mitarbeiter,
als freier Texter und Dozent weiß ich ganz gut, was es heißt, die Euros zu schätzen, die man verdient. Und wie hart man dafür arbeiten muss. Das geht Ihnen ja sicherlich nicht anders. Was mich bei Ihrem Streik stört, kann ich am besten anhand von ein paar Fragen klarmachen. Übrigens, ich bin nicht „Für den Vorstand“, sondern für eine realistische Betrachtung der Lage. Nicht nur auf die Telekom bezogen. Also, hier meine Fragen: Kaufen Sie, lieber Telekom-Mitarbeiter, auch mal gerne bei ALDI ein, oder anderen Discountern? Wie viel Euro geben Sie für Ihren Haarschnitt aus? Wie oft haben Sie schon mal einen Autoschaden, der über die Haftpflicht geregelt werden sollte, „privat“ abgewickelt, aber „öffentlich“ von der Versicherung das Doppelte oder Dreifache dafür kassiert? Oder durch andere Arbeiten ein bisschen Steuern und Sozialabgaben gespart? Wie viel Trinkgeld geben Sie im Restaurant? Oder wie viele Produkte „Made in Germany“ befinden sich zur Zeit in Ihrem Haushalt? Haben Sie eigentlich Telefon-Anschlüsse von anderen, billigeren Anbietern als der Telekom? Ja, und wenn Sie jetzt ein paar Mal mit „Ja“ antworten mussten, können Sie sich vorstellen, dass Sie durch Ihre eigene Haltung, nein, konkreter, durch Ihr eigenes Handeln in diesen und in anderen Aspekten, genau das sehr stark befördern, wogegen Sie jetzt streiken? Damit spreche ich übrigens ALLE an. Alle die Geld verdienen wollen oder müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und will mich dabei ja auch gar nicht als weißen Engel darstellen, was ich natürlich auch nicht bin. Aber es geht eben um Zusammenhänge, die bei solchen Anlässen gerne mal verschwiegen werden, weil sie doch ein bisschen unbequem sein könnten. Und weil sie vielleicht unsere Scheinheiligkeiten aufdecken könnten. Weil wir uns danach vielleicht ändern müssen? Oder zu völlig neuen Einsichten kämen? Ich habe jetzt noch gar nicht von verhungernden Kindern im Ausland oder von armen Alleinerziehenden oder einigen Alten, die mitten in Deutschland ihr Leben fristen müssen, gesprochen. So, jetzt dürfen Sie weiterstreiken, aber bitte, überlegen Sie sich noch einmal: Wofür wollen Sie streiken? ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2018.03.12, 20:57 status
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