samoth
Dienstag, 8. Mai 2007
Kennst du das Gefühl?
Als wir zusammen im Bett lagen, bei offenem Fenster und beim Blätterrauschen eingeschlafen sind, oder noch kurz davor, als wir zusammen, wortlos und Hand in Hand durch den Wald spazierten, und davor noch, als wir uns zusammen versteckt haben, und ich dir – gegen meine eigene Intuition – vertraut habe und wir im Versteck blieben und ich eine Heidenangst hatte.

Kennst du noch das Gefühl, als du dich vor mir geschlagen hast; mit weißlichem Schaum vor dem Mund, und du dich noch mal geschlagen hast und ich die Polizei rufen wollte, damit du mein Zimmer verlässt, aus Angst, du könntest mir oder dir oder uns beiden etwas antun?

Kennst du noch das Gefühl, als ich morgens um sechs Uhr vor dir am Fluss entlang nach Hause gegangen bin und du auf einmal am Wegrand saßest und heulend und flehend auf mich eingeredet hast?

Hast du jemals mein Gefühl gefühlt, als ich wieder einmal kurz davor war, erst mich selbst und dann dich zu... ach was weiß ich was zu machen, als ich wieder einmal kurz davor war, komplett abzudrehen?

Hast du dich jemals gefragt, wie ich mich gefühlt habe, als du nachts um 2.30 Uhr zum 8. Mal angerufen hast, weil du eine dich drängende Frage nur noch ganz kurz klären wolltest?

Hast du dich verdammt noch mal auch nur ein einziges Mal gefragt, wie beschissen und dreckig ich mich gefühlt habe, als du vor meiner Haustür standest und mir das Gefühl geben wolltest, dich rausgeschmissen zu haben, nachdem ich dich, 1 Stunde zuvor ziemlich verzweifelt zum 3. oder 4. Mal höflich gebeten hatte, zu gehen?

Wirst du jemals auch nur erahnen, wie oft ich so nahe vor dem Zusammenbruch war, als ich – nach ca. 2-5 Stunden mühsamem Erklären, Auf-dich-Eingehen und Vermitteln, um einen plötzlich vom Zaun gebrochenen Streit zu schlichten – dir zumindest einmal, wenn auch ganz kurz, vermitteln konnte, dass du mir vertrauen kannst. Und darauf auch ein ganz wenig stolz war. Ja auch auf dich, dass du da n ganzes Stück gearbeitet hattest und einen, wie sich leider nur Bruchteile später herausstellte, scheinbaren Kompromiss miterreicht hattest. Und du diesen vertrauensvollen, aber noch sehr schwachen Boden in weniger als einer Minute durch eine Bemerkung oder einen Blick zerstören konntest. Und ich das erlebt habe wie eine saftige und vor allem unerwartete Klatsche: Zischhh, mitten in mein Gesicht, ohne jede Deckung oder irgendeine Vorwarnung. Und dann gings abwärts: ganz leicht und ganz tief, in ein schmerzhaftes Loch aus Selbstzweifeln, immer wieder vermischt mit einer ruckartig einsetzenden Angst, dass du schlichtweg deinen Verstand verloren haben musst.

Bist du verrückt. Oder nennst du das Liebe? Warum willst du, dass ich mich total selbst aufgebe?

Hast du mir jemals vertraut?

Hast du dir jemals vertraut?

Hast du mich jemals geliebt?

Hast du dich jemals geliebt?

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