samoth |
Dienstag, 1. Mai 2007
Ein Sonntag im Grünen
samoth, 12:00h
Hallo Vatter,
ja, und weißt du was ich da gesehen oder besser berührt hab? Ein... Moment!... Dann wär ja die ganze Spannung weg... ,-) Ich bin also Richtung Flughafen Tegel gefahren, mit dem Bus, und dort vorher ausgestiegen und noch durch einen Park durch. Mit einem kleinen Gehege und ziemlich schweren Wildschweinen, die ja unheimlich hoch sind, aber fast so schmal aussehen von vorne, wie Schleierschwanz-Zierfische... Aber das war noch nicht das ganz Spannende. Ich geh da also am Gehege vorbei, lass die Schweine einfach links liegen – kleines Wortspiel... ,-) – um dann zum Ende des Parks zu kommen (die heißen hier alle Volkspark, wie früher das Stadion in Hamburg... für jeden Stadtteil ein eigener Volkspark, wie bei mir der Volkspark Friedrichshain), was durch eine Straße begrenzt wird. So, und dahinter fließt dann die Havel, wie ich dort angekommen, festgestellte. Und dahinter sind noch ein paar Laubenpieper und hohes Gebüsch, und dahinter ist dann der Flughafen Tegel. Ich wollte nicht wegfliegen, wobei es wohl – was ich später dann auf dem Flughafen selbst gesehen habe - noch freie Plätze auf dem Lufthansa Flug LH 614 nach Köln/Bonn gab. Nein, ich wollte mir einfach startende und landende Flugzeuge anschauen; wie schon neulich mal auf dem Tempelhof-Flughafen: bombastisch aussehende Hangars, die so aussehen, als würde Hitler gleich den 3. Weltkrieg ausrufen und die dann jeden Moment aus den sich öffnenden Riesenhangars zu Hunderten starten könnten... Ja, einfach sehr martialisch... Na auf jeden Fall – das ist nämlich auch noch nicht das Spannende was ich berührt habe – gehe ich dann einfach mal ein paar Meter an der Havel entlang... Und noch n paar Meter. Alles sehr ruhig, wenn man von ein paar abfliegende Flugzeugen absieht, die aber wirklich nicht so laut waren. Ja, und als ich noch n paar Meter weitergehe, am nicht sehr dichtbewachsenen Havel-Ufer, kommt ein kleiner Schaufelrad-Dampfer vorbei.... Sehr nett. Sehr beschaulich, auch wenn die Schaufeln gar nicht schaufelten – aber auch das war noch nicht das Spannende. Spannend wurde es, als ich dann am Havel-Ufer, kaum n halben Meter von Land entfernt, einen kleinen Fischschwarm entdeckte... und dann natürlich neugierig wurde... und noch mehr kleine Fische sah (hauptsächlich Weißfische, mit ein paar kleinen Barschen dazwischen)... und noch mehr... mein Gott, immer mehr von diesen Fischen, ganzen Schwärmen von Schwärmen. Und je näher ich kam, desto mehr sah ich... Und beobachtete, im Hocken... Und ging noch näher – bis auf ca. 1 Meter ran, vorsichtig natürlich. Seeehr schön. Dieses Gewusel, ab und zu hüpfte einer über den anderen drüber, so dass es auch n bisschen rumgespritzt hat, so viel Fisch war da auf einmal auf so wenig Platz. Und als ich dann gerade gehen wollte und noch näher ranging, sind sie dann doch, als ich kaum noch 10 Zentimeter entfernt war, abgezischt... Da hockte ich dann noch... ja, und wollte dann gerade gehen... Als ich so einen komischen, etwas größeren, länglichen Kopf auf einer Art Stein (aus irgendeinem Eisengestänge) hervorlugen sah... Meine erste Idee war – ja, ziemlich albern, aber es sah irgendwie moränenartig aus, wobei du jetzt sicherlich schon ne Idee hast, was es tatsächlich war: Ein Aal, genau! Der lag da und bewegte sich ... gar nicht? So gar nicht, dass ich dann doch mal sehen wollte, ob er denn nicht vielleicht schon tot war, oder kurz davor. Ich holte mir ein gebogenes 1-meter-langes Stöckchen und ging vorsichtig Richtung Aal damit, der weiter seelenruhig, knapp unterhalb der Wasseroberfläche auf diesem Steinartigen lag, bzw. er ließ seinen Kopf hervorlugen... Ja, und dann ... berührte ich den Aal mit dem dünnen Stöckchen, ganz leicht, und dachte, jetzt isser bestimmt gleich weg wie nix. Aber nix wars, der blieb da liegen. Und als ich so n bisschen hoch und runter gefahren bin an seinem schlangigen Körper, fing er langsam an sich zu räkeln. Und ich hab sogar ein bisschen von ihm gespürt, durch das Stöckchen durch... Wahnsinn, oder! Und das beste: der blieb da weiter liegen... Ja, und dann wurde ich natürlich neugierig, hab mit dem Stöckchen experimentiert, es ihm vors Maul gehalten. Dann weiter am Körper entlang, weil ja der Großteil des Körpers für mich noch gar nicht zu erkennen war... Ja, und die spannende Frage war jetzt natürlich: Wie groß ist dieses Teil??? Na ja, also so ein Hammerding, wie damals am LöWeSee, was beim Nachtangeln deine Hochseeangel ins Wasser gehauen hat, wars natürlich nicht... Aber... Ich spiel da also so weiter mit meinem Stöckchen, aber der Aal räkelt sich immer nur so leicht. Ziemlich verpennt. Ihn lassen auch die ganzen Fischschwärme, die in der Zwischenzeit wiedergekommen sind, ziemlich kalt. Hat wohl gar keinen Hunger, der kleine. Na ja, und ich werd mit meinem Stöckchen immer mutiger, so dass er schließlich dann doch, ziemlich elegant zwischen den großen Steinen ganz herausgleitet.... Seeehr schöööön. Und etwas schleimig, aber immer noch elegant, mir teilweise seinen weißen Bauch zeigend. Um dann schließlich nicht mal weitere 30 Zentimeter entfernt auf dem Boden zu liegen, der Länge nach. Und? Wie groß er war? Ich würde sagen: 1,50 Meter... ,-) Na ja, aber die 50 Zentimeter stimmen, vielleicht sogar noch n bisschen mehr... So, das war DAS Sonntagserlebnis meines Wochenendes... Ganz liebe Grüße und hmmm, ja, Fische anschauen und wie in dem Fall fast berühren, mit ihnen Spielen find ich grandios, unglaublich toll... aber am Angeln hätte ich jetzt nicht mehr so viel Spaß. Tja, so ändern sich die Zeiten, gell. Janz dicke Sohnumarmung: T. ... comment |
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