samoth |
Mittwoch, 21. Mai 2008
Launisches
samoth, 19:30h
Geiler Nießer. Ne süße junge Frau bestimmt.
Ein grünpulloviger Rücken, mit dunkelbraunen Mireille-Matthieux-Haaren darüber. Bestimmt ne Französin. Von irgendwoher schreit ein Baby. Erbärmlich. Als würde es gleich abkratzen. Ein langhaariger Typ mit Längsstreifen-Sweatshirt geht vorbei. Am Platz neben mir kratzt sich jemand die Nase und fragt sich sicher gerade was ich hier schreibe, in der Staatsbibliothek zu Berlin. Gegenüber der Philarmonie die gestern ziemlich gebrannt hat. Bestimmt über 30 Internetarbeitsplätze stehen hier um mich rum. Und an einem, in der vierten Reihe von vorne, sitze ich, ganz rechts außen. Ansonsten. Menschenrücken, Hinterköpfe, der ein oder andere Besucher geht von links nach rechts, oder von vorne nach hinten. Diagonal vor mir sehe ich koreanische Schriftzeichen oder chinesische. Tastengeklimper. Nachdenkliche Blicke Richtung Bildschirm. Ja, und wieder hektisches Geklimper auf den Tasten. Ich würde jetzt am liebsten. Ja, und danach gleich noch mal. Und dann, kurz nach dem Abendessen noch mal. Schreiben ist ja irgendwie, auch schön. So phantasievoll. So, so, so fortbildend. Aber die Herzensbildung bleibt da auf der Strecke. Herrje, ich sollte mal wieder nen Fisch fangen. Ja, das wär was. Ein Fisch. Nicht zu glitschig. (Irgendwie hab ich das Gefühl, dass mich die Reihe hinter mir gerade beobachtet und meinen Text liest.) "Na? Liest du mit, du, Rechercheur? Ja, dich meine ich, der hier auf meinen Bildschirm schielt, wo oben 'samoth' steht. In Neongrün, je nach Browserart. He, liest du immer noch mit? Recherchier mal schön weiter, gell. Ich recherchier hier schließlich auch." Durch das Fenster sehe ich fast die NEUE NATIONALGALERIE. Sie ist verdeckt durch die Fassade der Staatsbibliothek. Ein ziemlich verwinkeltes und vieltreppiges Gebäude übrigens. Wer das ICC in Berlin kennt, der kann sich das ungefähr vorstellen. Herrje, alle recherchieren hier um mich rum. Mein schlechtes Gewissen steigt. Ich sollte auch Dinge tun, die "direkter" mit Arbeit verbunden sind. Der ist jetzt aber langsam aufgestanden. Mit seinem braunen Wildledersacko. Schaut auf seinen Nachbarn bzw. dessen Bildschirm. Und geht dann durch die Reihen. Genug der Langeweile. Bevor mir gleich noch mehr die Schamesröte in mein imaginiertes Gesicht steigt. ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2018.03.12, 20:57 status
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