samoth
Montag, 18. Februar 2008
Zurück zum warmen Ofen
Ich habe keinen Bock mehr, so viel Angst vor dem Leben zu haben.

Ich habe keinen Bock mehr, mich vor der Realität zu verstecken.

In meinem Zimmer.

Vor meinem Fernseher.

Vor meinem Spiegel.

Ich habe keinen Bock mehr, auf eine ängstliche Freundin und deren Ängste um mich zu hören, die sich doch vielleicht gar nicht um mich, sondern um sie selbst drehen. Drehen und drehen. Oder überdrehe ich und will meine immer noch und auch ok-enen Ängste auf sie abwälzen? Zum Teil?

Ich habe keinen Bock mehr, ja, auch keine Ziege, aber vielleicht demnächst, ein,

Zieglerlein?

;-)

Ich habe keinen Bock mehr, alles und jedes intellektuell zu hinterfragen. Zu durchleuchten. Zu beleuchten. So lange anzuleuchten, bis ich selbst und alle Anderen blind vor Erleuchtung werden.

Ich habe keinen Bock mehr, dauernd vorsichtig zu sein. Zu oft vorsichtig zu sein. Und darauf zu hören, zu sehen oder zu riechen, was mir möglicherweise jemand nonverbal zu verstehen gibt, noch bevor ich meine Wünsche geäußert habe. Scheiß Überempathie.

Ich habe keinen Bock mehr, keinen verdammten Bock, immer wieder auf mein Ausgangsszenario-Gedenken zurück zu kommen: Dass ich doch eine Traumfrau haben will, soll, muss. Dass ich aber bitte auch gleichzeitig wilden und hemmungslosen Berührungsdrängen in vieler Frauen Länder nachgeben muss, will oder soll.

Ich habe keinen Bock mehr - verdammt schon wieder: mein Telefon klingelt. Ich habe keinen Bock mehr darauf, dass ich, noch bevor ich den Telefonhörer abhebe, denke, dass nach dem Telefonat mein Leben verändert sein wird. Soll, muss, will? Doch es ändert sich doch. Sowieso.

Ich habe auch keinen Bock mehr schöne und einzigartige Momente aufzuschieben. Weder per Email. Noch per eigener, ach so rational wunderbar begründbarer Entscheidung. Abgründbare Entscheidung. Abgrundtiefe Entscheidungen. Abgrundtiefe.

Angst?

Ich habe Angst. Vor zu viel Schönem. Vor zu viel Tollem. Vor zu viel Arschlöchern, die ihren Arsch nicht voll kriegen. Vor meiner eigenen Arschloch-Seite, dass ich die manchmal aus dem Blick verliere. Und gar auf andere projiziere und gar nicht merke, dass auch ich ein Arschloch bin, sein kann oder habe?

Ich habe auch Angst vor zu hohen Erwartungen. Aber werden sie geringer, wenn ich sie vorher per Email „realisiere“, auf einen Boden setze. Wird daraus Bodensatz? Oder Kaffeesatz. Oder vielleicht kalter Kaffee?

Oder ist es ein solider Grund, mit vielen Und? Nem tollen Mund. Rund. Schlund. Hinund. In tiefe Tiefen, gesogen werden. Versinken. Ertrinken. Betrinken.

Mit Glück, pflück,
berück, bestück,

ich mich, dich,

ich mich, ich dich,

du mich, du dich,

sie sich.

Wir?

Ich will Tanzen. Ich will Sonne. Ich will Mehr. Und auch mal wieder ein Meer.

Mit dir. Darauf sehen.

Mit dir. Darauf gehen. Und Untergehen. Und wieder Auftauchen.

Die Haare abtrocknen und zurück ins Leben. Echt. Real. Toll. Katastrophal. Banal. Übertoll. Überkrass. Überall.

Ab ins All. Mit nem Knall. Mit Überschall.
Und Hall, all, all, all, all, all, all....

Echo.

Echo?

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