samoth
Montag, 28. April 2008
Fröhliche Frühlingsfeier
Hirnreißende Bewegungen treffen ziellos in den Wahrnehmungswasserfall.
Aufopferungsvolle Teelichter fressen Sauerstoff und Liebe.

Vorsichtige Flugobjekte landen. Sicher. Unsicherheitsfaktoren sind die weiblichen Radarfallen.
Mächtige Sprachwurzeln versetzen dem Boden einen Trockenbett, dass sich lange nicht mehr gewaschen hat.

Phallusartige Moschusraketen stolzieren an der Abschussrampe entlang.
Explosionsgierige Blicke verschmieren die Sicht auf den Bühneneingang.

Der Star ist die Frauenbewegung.
Und die Mannschaft begleitet die Spielführerin.

Dein Gesicht zerbeißt sich in der Lebensmitte.
Dein Rücken steht aufrecht vor deinem Bett und quält sich ins Bad.

Deine Augen reiben sich den Schlaf aus ihrer Mitte und sind erschreckt über die Uhrzeit.
Jedes Gefühl wird zu einem Haar auf deinen Armreifen, die sich um das Leben drehen. Und drehen. Und drehen.

Deine Hände suchen Halt. Ohne zu stoppen toppen Locken aus Ihrer Fülle und ergießen sich im Halbkreis vor der Kennerinnenschaft.

Meter für Meter kriecht dein Körper unter der Brücke durch, mit geradem Rücken, nur nicht anstoßen. Da vorne ist der Reifenwechsel. Das Öl ist nicht mehr zu gebrauchen. Die Luft stinkt nach jahrzehntelanger Diskussion. Dein Fortkommen ist ein Wunschtraum, der sich nachts nicht verflüchtigen will. Deine Angst verklebt mit deinen schleimigen Händen und verheddert sich in widersprüchliche, immerwiederkehrende Zuckbewegungen, die so klein sind, dass die Kamera einschläft und die Zuschauer noch nicht sterben können.

Deine Angst verklebt mit deinen verträumten Regungen, die schon lange nicht mehr im Gerangel der Bedürfnisse erkennbar sind: Alpenmilch oder Schoko-Banane? Geliebte oder Treuer Versager. Fahrrad im Keller oder Rennradfahren in Frankreich.

Gedichterezitieren in der Mittelschule. Oder Sportunterricht mit Überich-Gewichten. Sinnverwandte Wandmalereien verschwinden im Schatten deiner Gehversuche. Moorastige Mathematiklogik hallt nach Jahrzehnten der Rechtschaffenheit ohne rechten Winkel unberechenbar gegen unendlich, wenn denn dieser Begriff nicht schon so ausgelutscht ist wie ein kreativer Werber, der seine Kunden echt gerne mag.

Endzeitstimmung ist der fröhliche Untergang, den du dir so schon nicht mehr erträumen kannst. Und wahnhafte Befolgung deines Lebensplanes wäre nur der verzweifelte Versuch in deine schon seit Millionen von Momenten verlorene Geradlinigkeit in Worte zu fassen. Mündige Menschen mündern sich den lieben langen Tag gegenseitig so zu, dass sie abends vergessen haben, wie der Mund geschlossen bleiben könnte und sprechen deshalb im Geiste mit ihrem Ebenbild, das sich schon längst nicht mehr sehen will. Geschweige denn hören. Doch im Fernsehen wartet neben dem Ebenbild das Trugbild und die Bild, die alles schön verschnörkeln. Und dabei unglaubwürdig lachen. Das aber sehr glaubwürdig, womit dem durchschnittlichen Anspruch genüge getan sein dürfte. Was willst du also mehr?

Ausnahmeleistung?

Deine Leitungen sind nicht mehr auf Leistung trainiert.
Deine Fühlungen sind zu Füllungen geworden, für durchschnittliche Langweiligkeitsaufnahmen aus deiner alltäglichen Bilderwelt, die kein Steinzeitmensch je für möglich gehalten hätte.

Glücklichkeitsvermutung?

Wechselt sich ab mit Zufriedenheitswahrnehmung. Du nimmst es wahr. Na dann stimmt’s doch. Wunderbar wahr. Wunderbar war es.

Was denkst du dir bloß?

Dein Schoß ist warm und. Deine Wünsche. Du bist doch locker. Jeder kauft dir das ab. Alle Kaufleute versammeln sich um den Marktplatz und feilschen um Liebe. Lockern sich einen ab, dass es nur so Lockerungsübungen hagelt. So verlockend lockt die Lockerheit, dass selbst die verlockendsten Wahrheiten so unlocker, am besten gleich wieder nach Hause gehen können.

Jede Metapher ist das Bild für deine Lebenswelt, die du dir zusammen reimen willst. Stillst. Grillst. Reime, bis sie durch sind. Geschleime, bis du durch bist. Durst hast, Wurst hasst. Lust schasst. Lust nie mehr kennen lernen wirst. Frust bist. Fruchtquark verspeist von einem alten Hund, der vorbeikommt.

Weil du locker bist, n Rocker. Verzocker deiner Großartigkeit, Vertrockner deiner Liebenswürdigkeit, Vorturner deiner Unnahbarkeit, Ablehner deiner Langweiligkeit, Aufgeber deiner Leichtigkeit, Aufnehmer der Anderen, Wünscheerfüller der Anderen, Erbe der beschissensten Lebenssituation, die du dir ausgesucht zu haben Glauben machst. Tag für Tag für Stunde für Sekunde. Tickt dieser Glaube in deiner Sanduhr, Korn für Korn, herunter. Bald ist es...

Bald bist du.

Wieder wer.

Werde wieder.

Wiederwerdig, wiederwacht, wieder wartende, wieder watend, durch die wilden Wasser der allgegenwärtigen Lockerheit, die dich so wild macht, äußerlich ruhig, innerlich verzweifelt, weil du glaubst, was andere dir zu sehen geben, weil du immer wieder glaubst, was andere dir zu hören geben.

Jeder Satz betrügt deine Augen im besten Falle für kurze Zeit mit wahrhaftiger Schöpferbefriedigung. Beschämt deine Augen danach. Immer. Und immer wieder. Auch durch Üben. Wird es nicht besser. Du verkrampfst. Immer. Und immer wieder.

Du verschwendest dich. Immer. Und immer wieder.
Du versenkst dich. Immer. Und immer wieder.
Du schämst dich. Immer noch.
Du wirst rot. Immer noch.
Du bist uncool. Immer noch.
Du hast Angst. Immer noch.
Du glaubst den anderen erst mal alles. Immer noch.
Du verstehst sie nicht. Immer noch nicht.
Du triffst sie nicht. Immer noch nicht.
Du siehst sie nicht. Immer noch nicht.
Du sehnsüchtigst dich. Immer noch.
Du hast fast körperliche Schmerzen vor Sehnsucht. Immer noch.
Du glaubst, dass das nicht normal ist. Immer noch.
Du glaubst, dass das vorbei geht. Immer noch.
Du hältst fest an diesen Dingen. Obsessiv. Hältst du fest.
Du schämst dich.

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Freitag, 25. April 2008
Zwei
Zwei wunderbare Argumente treffen sich unterhalb Ihres Kopfes und feiern Wiedersehen. Ich feiere das Wiedersehen der beiden. Und entdecke, wenn ich jetzt weiter nach oben gehe, zwei Blitze: deine Augenblitze, die mich kalt erwischen. Niederschmettern.

Auf die Bretter haun.

Ich könnt jetzt sterben. Du bist es. Das war mein Leben. Danke schön.

Wenn in deinen Augen dieser Ausdruck aufleuchtet. Wenn wir miteinander sprechen, spielen, spaßen. Pfeile zum Anderen schießen. Mitten ins Trefferzentrum. 10 von 10 Punkten. Und das geht hin und her so. Immer knapp an die 100%. Oder auch mal kurz darüber hinaus. Herrje, Luft holen nicht vergessen.

Du setzt einen Treffer. Ich... angeschlagen. Angenockt. Aber noch längst nicht KO. Leg mich ins Zeug. Spanne meinen Bogen flink. Zack: Auch du, getroffen. Lächelst. Konterst zurück.

Ahhh... Verdammt bist du schön.

Wie du sprichst. Wie du argumentierst. Wie du schlagfertig mir die Dinger um die Ohren haust. Und schaust. Meine Siegessicherheit mit einem müden Lächeln empfängst und mir was zurückgibst, was auch mich in meine Seile pfeffert.

Und anstachelt. Und Pfeile sammeln lässt. Und für den nächsten Schuss vorbereitet.

Ich spanne an. Tue mühelos. Und ...

Zack!

Daneben?

Du schweigst. Verziehst kein Gesicht.

Die Luft steht.

Zwischen uns.

Und erwärmt sich in nullkommanix. Autsch.

Herrje, ich will sterben. Jetzt. Ja, schon wieder.

Und hier.

Mit dir.

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Samstag, 19. April 2008
Durchdringendes Durchdringen
Durchgedrungen durchtränkt durch und durch davon beseelt, dieser Moment, ja, jetzt kommt, ist da.

Das Leben legt mir sein schönstes Lächeln auf die Lippen, durch die Seele, mitten durchs Herz, quer durch die Alpenspitzen, mitten rein in den tiefstehenden Himmel,

geradewegs abgeschossen ins Universum,

und mit allem verbunden,

kurz, jetzt!

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Letzte Aktualisierung: 2018.03.12, 20:57
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